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SelbstisolationHallo! Ich melde mich hiermit aus der Selbstisolation. Ich kann kaum glauben, dass noch vor einem Monat meine größte Sorge einer Prüfung oder einem Experiment galt und ich sogar noch Skifahren war.
Mittlerweile hat sich natürlich einiges geändert. In Europa hat man es schon eine Woche früher bemerkt, als hier in den USA. Eine neue Form des Coronavirus bedroht nun auch die westliche Welt. Und binnen weniger Tage, wurde unser Leben auf den Kopf gestellt.
Maßnahmen an der Yale University 
Die Yale University hat den Shutdown bekannt gegeben. Das Labor in dem ich arbeite wurde geschlossen. Jegliche Forschung, die nicht spezifisch an Covid19 arbeitet oder an dessen Therapien, wurde eingestellt. Und dazu gehört auch die Krebsforschung. Das sind harte Maßnahmen.
Ich verstehe wie wichtig das ist und bin froh, dass diese Entscheidung getroffen wurde. Aber natürlich macht mich das auch ein bisschen traurig, da teilweise monatelange Arbeit nun verloren geht. Wir nutzen jetzt diese Zeit, um unsere bisherigen Erkenntnisse für die Publikation vorzubereiten und planen Experimente, damit wir diese so schnell wie möglich durchführen können, sobald es wieder sicher ist zur Arbeit zu gehen.
Unsere Situation 
Leider wurden solche Maßnahmen nicht im ganzen Land getroffen und ich fange an, mir große Sorgen um die USA zu machen. Ich fürchte vor einer ähnlichen Situation wie in Italien, aber das werden die nächsten Tage zeigen. Mein Mann kann zum Glück von zu Hause aus arbeiten und muss nicht mehr jeden Tag nach New York City fahren. So haben wir uns in unserer Wohnung verbarrikadiert, mit genug Lebensmitteln für die nächsten zwei Wochen.
Meinen Geburtstag haben wir nur zu zweit gefeiert und gingen als Highlight des Tages ein wenig wandern. Dabei haben wir natürlich darauf geachtet, dass wir dort hingehen, wo sonst keine Menschen sind, damit wir nicht zur Verbreitung des Virus beitragen. In der Natur konnte ich sogar ein bisschen Yoga machen, das war sehr schön.
Fake News
Was mir noch am Herzen liegt ist zu sagen, wie wichtig es ist die Maßnahmen, die von der Regierung kommen, ernst zu nehmen. Deutschland sowie Österreich haben da wirklich wichtige Schritte gesetzt und ich kann nur hoffen, dass die USA hier auch noch mehr nachziehen.
Leider habe ich aber auch bemerkt, wie viele Falschinformationen und Fake News in den Sozialen Medien verbreitet werden. Es ist vielleicht verlockend auf Leute zu hören, die sich als Experten ausgeben und meinen, dass das Coronavirus gar nicht so tödlich sei, wie Medien sagen oder auf Verschwörungstheorien, die besagen, dass Impfungen und nicht das Virus an den vielen Erkrankungen schuld seien. Das ist natürlich sehr fern von jeglicher Realität. Solche Beiträge schwächen den Ernst der Situation und verleiten Menschen dazu sich nicht an die lebensrettenden Maßnahmen und Beschränkungen zu halten.
Meine Bitte an euchDeshalb richte ich mich auch mit einer Bitte an euch: Teilt solche Beiträge nicht. Haltet euch an die Informationen des Gesundheitsministeriums oder der WHO. Vertraut diesen Experten. Meine Kollegen aus der Virologie arbeiten unermüdlich daran Lösungen für dieses Problem zu finden und ich hoffe, wir bekommen das in den Griff. Bis dahin, leisten wir unseren Beitrag. Bleiben wir zu Hause, wenn wir können. Unterstützen wir die Leute, die Hilfe brauchen. Und halten wir die Augen offen. Solange wie es eben nötig ist.
Saskias Berichte
Saskias Bericht Nr. 1: Was ich in den USA mache
Saskias Bericht Nr. 2: Saskias Arbeitsalltag
Saskias Bericht Nr. 3: Tour durch das Labor
Saskias Bericht Nr. 4: Heimatbesuch über Weihnachten
Saskias Bericht Nr. 5: Ein Blick in die Zukunft
Saskias Bericht Nr. 6: Aktuelle Lage in den USA
Saskias Bericht Nr. 7: Neuer Alltag in Isolation
Saskias Bericht Nr. 8: Yale Campustour
Saskias Bericht Nr. 9: Was für ein Monat!
Saskias Bericht Nr. 10: Umzug nach New York City
Saskias Bericht Nr. 11: Die ersten Wochen in New York City
Saskias Bericht Nr. 12: Abschied
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